Ambroise Marchand

ERIIN GURVAN NAADAM

Unsere Seidenstrasse (Teil 16)

Es ist die Nationalfeiertag, der in der Mongolei bis heute gefeiert wird. Das Naadam wurde 1207 von Dschingis Khan gegründet und ist während der gesamten Existenz des mongolischen Reiches weiter geblieben. Heute erinnert dieses Festival an die Unabhängigkeit der Mongolei von China. Dieses Festival findet alljährlich im Laufe des Monats Juli in den kleinen Dörfern und in den grossen Städten um den 15. Juli und in der Hauptstadt am 11. und 12. Juli statt und besteht aus den drei traditionellen mongolischen Sportarten: Bogenschiessen, Pferderennen, mongolisches Ringen und seit 1998 ein Geschicklichkeitsspiel mit Knochen (Shagai) ergänzen die drei  ersten traditionellen Sportarten.

Der mongolische Ringenkampf oder Bökh ist ähnlich mit dem grieschiesche Ringen, aber er ist viel härter und dauert oft länger. Ein Kämpfer verliert, erst wenn ein Teil des Rückens, Knies oder Hinterbeins den Boden berührt. Es gibt keine Dauer oder Punkte, so dass Sie manchmal bis zur völligen Erschöpfung kämpfen müssen! Es gibt mehrere Runden, normalerweise 9 Runden pro Festival, ab der 5. Runde erhalten die Wrestler schon ein Titel und der grosse Gewinner des Tages kann sogar ein Hybridauto gewinnen! Die Kämpfe fängen von Tänzen der beiden Wrestler an, um sich gegenseitig zu grüssen und den Götter zu grüssen. Im Falle eines Sieges, die Gewinner tanzen um ihren Gottheiten zu danken. Die Tänze erinnern an Tierbewegungen wie den Flug des Adlers. Nach jedem gewonnenen Kampf geht der verlorene Ringkämpfer unter dem Arm des Siegers vorbei, um seinen Respekt zu zeigen. Erst nachher führt der Siegerdann den Adlertanz durch und erhält von einem Schiedsrichter eine Handvoll Brot oder Brioche, er geht dann und er wirft Sie es in die Luft, um die Geister zu füttern oder er scvhenkt es an dem Publikum. Die Sportler tragen blaue oder rosa bestickte Unterhosen und eine Art "Bolero", der vorne mit einem Seil verschlossen ist. Die Arme und der obere Rücken sind bedeckt, aber nicht die Brust, was sicherstellt, dass der Kämpfer kein Frauen sind, da die Mongolen behaupten, dass Frauen im Kampf Männer schlagen können und es bringt die in eher peinliche Situationen... Die berühmten mongolischen Stiefel aus verziertem Leder und ein kleiner Samthut gehören ebenfalls zur Tracht.

Die Pferderennen werden je nach Alter der Pferde auf unterschiedlichen Strecken zwischen 5 und 35 Kilometern gemacht. Die ersten fünf Teilnehmer sind die Gewinner, sie heissen airgiin tav. Nur das Pferd ist wichtig, der Reiter erhält im Gegensatz sehr wenig Aufmerksamkeit und Ehre. Pferde werden oft mit Aïrag besprüht und erhalten Lob. Schamanische Riten begleiten auch oft die Rennen. Das Rennen wird von Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren, Jungen oder Mädchen, praktiziert und ist oft das eigene Kind des Züchters. Die Reiter werden so jung gewählt, weil sie leichter sind. Es gibt kein Handicap, um das Gewicht des Reiters auszugleichen. Die Niederlage des Reiters beruht auf dem Unglück, der Unerfahrenheit des Reiters oder der schlechten Vorbereitung des Trainers aber niemals auf dem Pferd, dessen Eigenschaften immer verbessert werden können. Schweissstäbe werden verwendet, um den Schweiss von Pferden zu sammeln. Sie werden dann unter die Dächer gelegt, um Glück zu bringen. In den kleinen Dörfern sind die Pferderennen spektakulär, weil die Zuschauer und die Trainer während der Rennen im Auto begleiten. Meistens reiten die Trainer oder die Familie sehr nahe an ihrem Pferd, um ihren Reiter zu ermutigen.

Das Ziel des Bogenschiessens ist je nach Standort des Nadaams unterschiedlich weit entfernt. Männer, Frauen und gemischte Teams treten den ganzen Tag über gegeneinander an. Ziele sind Plastikklötze, die auf dem Boden gestapelt sind. Die Kunst des Bogenschiessens ist in der Mongolei sehr alt. Die Fähigkeit der Mongolen, diese Waffe von ihrem Pferderücken aus zu benutzen, ist einer Grund von ihre Erfolge und hat der Expansion des grossen mongolischen Reiches im 13. Jahrhundert ermöglicht.

Das Knochenspiel besteht darin, mit dem Mittelfinger entlang einer am Knie deponierte Holzschiene einen Knochen in Richtung anderen kleiner Knochen zu werfen, die in einer Pyramide angeordnet sind, damit sie auf den Boden fallen. Es ist ein Konzentrations- und Geschicklichkeitsspiel, bei dem Spieler jeden Alters als Team gegeneinander antreten. Die Spieler sitzen auf einem kleinen Hocker mit einem zurückgeklappten Bein. Es gibt vier Schützen, die abwechselnd ein Knochen werfen. Andere Spieler sitzen um oder in der Nähe des Ziels und es ist nicht ungewöhnlich, sie während des Spiels singen zu hören.

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