Ambroise Marchand

Turkei 1/2

Unsere Seidenstrasse (Teil 4)

Wir queren ohne Problem die griechisch-türkische Grenze bei Ipsala, nach mehrmaliger Bestätigung, dass wir keinen Motorrad transportieren... Wir hatten uns früher entschieden für die Überquerung des Kanal Dardanellen, um Asien zu erreichen, so fahren wir nach Eceabat wo viele Fähren ablegen. Vor der Überfahrt verbringen wir eine letzte Nacht in Europa am Ende der Gallipoli-Halbinsel, an der Kreuzung von Ägäis und Dardanellenkanal. Am nächsten Tag stellen wir fest, dass es auf diesem Landstreifen viele Denkmäler der Schlacht an den Dardanellen während des Ersten Weltkriegs gibt, und wir sehen viele türkische Touristenbusse, die mit der Familie dorthin fahren.

Wir nehmen schliesslich die Fähre in Kilitbahir (weniger Autos als Eceabat), dessen imposante Festung sich als herzförmig herausstellt, wenn man sich von der Küste entfernt. In 20 Minuten haben wir den Kontinent gewechselt und erreichen die Stadt Canakkale.  Wir starten jetzt den asiatischen Teil der Türkei.

Wir besuchen die archäologischen Stätten von Troyes und Pergamon. Das prächtige Amphitheater von Pergamon beeindruckt uns besonders. Wir geniessen die Aussicht von der Tribüne unter der Sonne, die sich endlich gezeigt hat. In der Stadt Bergama stossen wir auf ein Plakat, das auf ein Schwingenfest hinweist, und die Neugier führt uns dazu, einige kämpfende Pahlavanes (Schwinger) zu entdecken. Sie sind in Lederhosen gekleidet und schmieren sich zum Kampf mit Öl ein. Wenn die Schultern des Gegners den Boden berühren, endet der Kampf.

Unsere Strasse führt weiter in Richtung Pamukkale (Baumwollschloss), von dem wir schon viel gehört haben. Die Pamukkale-Hierapolis-Stätte sieht aus von weitem wie ein grosser weisser Berg. Es handelt sich um Kalksteinbildung, die sich im Laufe der Zeit absetzt und bildet eine Art Becken, Travertine, in denen das Kalksteinwasser von einem zum anderen fliesst. Heisse Quellen aus kalkhaltigem Wasser mit therapeutischen Eigenschaften haben die Stadt Hierapolis bereits berühmt gemacht, deren Ruinen sich direkt über der Baumwollburg befinden. Es ist ein sehr beliebter Ort, vor allem weil die Besucher in den heissen Quellen schwimmen und durch die Travertine wandern können. Wir müssen also früh aufstehen, um die Landschaft in Ruhe zu geniessen. Am Morgen umgeben uns Ballons in den ersten Stunden des Besuchs.

Unser nächstes Ziel ist die Region Kappadokien in Zentralanatolien. Die Strasse führt uns durch bergigere Gebiete, in denen Obstbäume angebaut werden. Auf der Suche nach einer Karawanserei in das kleine Dorf Kilizören, 40 km von der Grossstadt Konya entfernt, treffen wir die Dorfbewohner, die uns einladen, den çay (Tee) zu trinken, was in der Türkei eine Tradition ist. Sie sehen in diesem Dorf nicht viele Touristen, sind sehr neugierig und sprechen nur Türkisch, was sie nicht daran hindert, uns ihr ganzes Leben zu erzählen. Unser Türkisch kämpft um Fortschritt, aber wir verstehen uns immer wieder mit Gesten, Zeichnungen oder Google Translate. Wir stellen fest, dass nicht alle Dorfbewohner Zugang zu fliessendem Wasser haben. In der Umgebung gibt es viele Quellbrunnen, die Treffpunkte sind. Wir finden endlich die Karawanserei, die vollständig restauriert wurde und in der ein Restaurant eröffnet wurde. Wir essen dort und kehren wieder in dem kleinen Dorf Kizilören zu übernachten.

 

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